Rezension "The Passengers - Du entscheidest über Leben und Tod " von John Marrs


Die Straßen Englands werden fast nur noch von selbstfahrenden Autos benutzt. Doch plötzlich werden 8 Personen, in den von ihnen benutzten autonomen Fahrzeugen, eingesperrt und entführt. Die Passagiere der entführten Fahrzeuge werden gefilmt und ihre Horrorfahrt wird live im Internet übertragen. Die entführten Passagiere sind dem Tod geweiht und die Zuschauer sollen entscheiden, wer von ihnen sterben soll oder eventuell überleben darf. 

Das Buch ist in viele relativ kurze Kapitel aufgeteilt, und hat einen tollen flüssigen Schreibstil. Dadurch lässt es sich sehr angenehm lesen und man merkt gar nicht,  wie man durch das Buch fliegt. 
In den einzelnen Kapiteln wird immer abwechselnd die Geschichte aus der Sicht der jeweiligen Protagonisten erzählt. Dadurch erfährt man mehr über jede der Hauptpersonen, ihre Geschichten und warum sie als Passagier eines der entführten Autos ausgewählt wurden. Dabei werden ihre Geschichten jedoch immer nur schrittweise offenbart und Andeutungen dazu gemacht,  dass sie ein Geheimnis verbergen, so dass für meinen Geschmack die Spannung schön erhalten bleibt. 
Die Handlung war für mich überhaupt nicht vorhersehbar und selbst nachdem ich das Geheimnis jedes Passagiers kannte, blieb die Handlung durch verschiedene Wendungen fesselnd bis zum Schluss. 

Die einzelnen Passagiere werden sehr interessant und nachvollziehbar dargestellt, so dass ich selbst mit denjenigen,  die kriminelle und unmoralische Dinge getan haben, mitgebangt habe. 
Neben den entführten Personen ist Libby eine weitere Hauptperson in der Geschichte. Sie hat durch persönliche Erlebnisse eine eher ablehnende Haltung gegenüber selbstfahrenden Autos und ist auch ansonsten eher kritisch und hinterfragt die einzelnen Personen und Entscheidungen. Sie war mir sehr sympathisch und hat als mehr oder weniger Unbeteiligte durch die Handlung geführt und dadurch in etwa die gleiche Position wie der Leser eingenommen. 

Spannend fand ich auch, dass ich mir als Leser immer wieder Fragen gestellt habe: Wie würde ich entscheiden? Könnte ich einfach so über Leben und Tod entscheiden? Wie oft treffen wir Entscheidungen,  obwohl wir nur Bruchstücke der Geschichte kennen? Was steckt hinter jeder Geschichte und wie oft werden wir von Vorurteilen geleitet? Vertraue ich technischem Fortschritt zu blind? und und und ...

Das Buch hat eine ziemlich breite Palette an Fragen aufgetan, darüber wie man selbst reagieren oder handeln würde und wie unsere Gesellschaft heute in weiten Teilen funktioniert. 

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, man erkennt auch von der Buchgestaltung sofort Parallelen zu "The One" von John Marrs, was ich toll finde.
Es ist schlicht und ansprechend gestaltet und dadurch verrät es nichts über den Inhalt, macht aber neugierig. 

Das Buch ist von Anfang bis Ende absolut fesselnd, es lässt sich toll lesen und wirft mit einer tollen Story viele Fragen auf. Obwohl ein kritischer Blick auf unsere moderne Lebensweise geworfen wird, wird es nicht anstrengend, sondern man fliegt immer weiter durch eine spannende Story.
Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen und es bekommt von mir 5 von 5 Sternen. 

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