Rezension "Instabil" von Jennifer Hauff (Rezensionsexemplar)



In dem Thriller "Instabil" von Jennifer Hauff geht es um Sophia, die in der forensischen Psychiatrie untergebracht wurde und um Philipp, einen Pfleger in dieser psychiatrischen Einrichtung. Philipp hat Zweifel an der Notwendigkeit, Sophia in dieser Psychiatrie unterzubringen und deshalb beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln, wodurch er sich und alle Beteiligten in Lebensgefahr bringt. 

Dieses Buch ist der zweite Thriller, den ich von Jennifer Hauff gelesen habe und ich bin begeistert. 
Durch den Epilog wird man direkt zu Beginn der Geschichte mitten ins Geschehen geworfen, und ab da hat mich die Geschichte auch nicht mehr losgelassen. 

Die Autorin hat einen tollen, flüssigen Schreibstil, weshalb sich das Buch super lesen lässt.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Sophia, Philipp und "dem Arzt" erzählt, wobei es sich bei Sophias Sicht häufig um Erinnerungen ihrerseits handelt, die den Leser durch die Geschichte führen und ihm nach und nach weitere Puzzleteile des Geschehens offenbaren. Hierbei gelingt es Jennifer Hauff richtig gut offen zu lassen, ob es sich um echte Ereignisse oder Wahnvorstellungen Sophias handelt. Weil ich nicht mehr sicher war, was real war und was nicht, wurde für mich die Spannung richtig schön aufrecht erhalten..

Bei den Kapiteln aus der Sicht "des Arztes" bleibt eine ganze Weile unklar, um wen es sich handelt und was seine Bedeutung für die Geschichte ist. Das hat meine Neugier angefacht, da klar war, dass er keiner von den Guten ist.

In den Kapiteln, die aus Philipps Perspektive geschrieben sind, begibt man sich als Leser gemeinsam mit ihm auf Spurensuche. Erst kommen ihm Zweifel an der rechtmäßigen Unterbringung Sophias in der forensischen Psychiatrie, weshalb er beginnt den Dingen auf den Grund zu gehen. So lernt man als Leser die weiteren Charaktere durch ihn kennen und kommt mit ihm gemeinsam Stück für Stück der Wahrheit auf die Spur. 
Des Weiteren hat mir gut gefallen, wie sich die Geschichte durch die, aus verschiedenen Sichtweisen erzählten, Ereignisse aufgebaut hat und von Beginn an spannend war. Auch wenn ich irgendwann vermutet habe in welche Richtung sich die Story entwickeln würde, blieb für mich die Spannung erhalten und hat zum Ende hin noch mal ordentlich Fahrt aufgenommen. 

Die Charaktere wirkten auf mich, abgesehen von den Bösewichten, sehr sympathisch, so dass ich mit Sophia gelitten und mit Philipp ermittelt und um die Wahrheit gekämpft habe. 
Zudem waren sie auch sehr realistisch dargestellt. Ich finde auch die realistische Darstellung der Psychiatrie, sowie der Vorgänge dort, richtig gut gelungen und wirklich interessant. Sehr gefallen haben mir auch kleine Feinheiten, wie z.B., dass Jennifer Hauff ihre Protagonistin Sophia das Buch "Wer die Nachtigall stört" lesen, lieben und ihr Halt geben lässt.

Wie schon in ihrem letzten Roman "Verschnitt" hat die Autorin wieder interessante und sehr beachtenswerte Themen aufgegriffen. In "Instabil" sind es unter anderem gleichgeschlechtliche Partnerschaft und Regenbogenfamilien, ein unerfüllter Kinderwunsch und psychische Erkrankungen. Ich finde es spannend, solche Themen in einem Thriller zu bearbeiten und für mich hat sich die Geschichte dadurch auch in eine Richtung entwickelt, die ich zu Beginn des Buches so nicht erwartet hatte.

Abschließend kann ich sagen,  dass "Instabil" ein toll zu lesender, sehr spannender Thriller ist, den ich nicht nur Thriller- Fans empfehlen kann.

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