Rezension "Der letzte Chindit" von Peter Balsiger (Rezensionsexemplar)


"... Eben war ich noch so beeindruckt von der Magie dieses Landes,  dieser atemberaubenden Schönheit. Jetzt sehe ich, wie brüchig das alles ist. Es ist ein gesegnetes und zugleich ein verfluchtes Land. Wie dünn doch der Firnis des schönen Scheins ist, der die Verzweiflung dieser Menschen hier zudeckt! ..."

In "Der letzte Chindit" von Peter Balsiger geht es um Antoine, der schon so einige Abenteuer erlebt hat. Er war Kriegsreporter im Vietnamkrieg, ist durch Börsenspekulationen zu Geld gekommen und lebt auf Goa, als er per Brief gebeten wird, seinen alten Freund Joachim zu suchen, der spurlos im Dschungel Burmas verschwunden ist. Da Antoine sich seinem Freund verpflichtet fühlt und ihn außerdem die Sehnsucht nach neuen Abenteuern packt, beginnt für ihn eine neue Reise mitten ins Goldene Dreieck, dem größten Opiumanbaugebiet der Welt, und damit mitten hinein in Korruption, Krieg, Machtgier, die Exotik Asiens und ganz persönliche Dämonen. 

"Der letzte Chindit" ist der erste Roman von Peter Balsiger und ich hoffe in Zukunft wird es noch mehr Romane von ihm zu lesen geben.
Das Buch ist toll geschrieben und die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge, so dass es sich flüssig lesen ließ. Es ist ein spannender  Thriller,  der mich nicht atemlos gemacht hat, aber definitiv so sehr gefesselt hat, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe.

Ich mochte Antoine und die positiv besetzten Protagonisten mit Fortschreiten der Geschichte immer mehr, und es hat mir sehr gut gefallen, dass sie alle ihre Ecken und Kanten haben. Der Verlauf der Geschichte war für mich nicht vorhersehbar, so dass die Spannung die ganze Zeit über aufrecht erhalten wurde.

Man merkt während der gesamten Geschichte, dass Peter Balsiger für längere Zeit als Kriegsreporter gearbeitet hat, und die von ihm beschriebenen Orte und Situationen kennt.
Es hat mich sehr beeindruckt wie authentisch er die Realität der Menschen, die auf den Opiumanbau- und handel angewiesen sind, dargestellt hat, und wie die macht- und profitgierigen Mächte ihre Interessen auf Kosten der Schwächsten durchsetzen. Er hat sehr eindrücklich die Realität von Krieg und Korruption, Armut und Perspektivlosigkeit, Ohnmacht und Überlebenswillen deutlich gemacht. 

Im Verlauf der Geschichte fand ich es auch sehr interessant und gut umgesetzt, dass durch von außen hinzugekommene Personen, immer wieder ein kritischer Blick oder, ein an unseren westlichen Werten gemessener Blick, auf die geschilderten Situationen oder Umstände geworfen wurde.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert, die die Geschichte, aufgrund des Zeitsprungs vom ersten zum zweiten Teil und des Fortschreitens der Handlung gut gegliedert haben.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass "Der letzte Chindit" von Peter Balsiger  ein absolut lesenswerter, spannender Thriller ist, der gleichzeitig aber noch viel mehr zu bieten hat. Neben Action und Spannung geht es hier um sehr vielfältige Themen wie  zum Beispiel Krieg, Korruption, Macht, Armut, Politik, persönliche Dämonen, Abenteuer, Ideale, Freundschaft, Ankommen, Weitermachen und nicht zuletzt um Schuld und Vergebung.

Wer Lust auf eine spannende Story mit Exotik und starken Eindrücken hat, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

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